Zur Geschichte
Der kulturpunkt bietet Kunstschaffenden Raum, die ausserhalb der etablierten Kunstszene (Outsider-Art) arbeiten und oftmals mit einer Behinderung leben. Das vielfältige, wenig beachtete Schaffen, soll der Öffentlichkeit zugänglich sein. Die Fülle an Werken, die durch künstlerische Kraft, Direktheit und Unverfälschtheit bestechen, verdienen Anerkennung und ihren Platz innerhalb der etablierten Kunst. Mit dieser Überzeugung und Begeisterung hat Claude Haltmeyer 2005 in einer leerstehenden Fabrikhalle in Basel/Münchenstein den kulturpunkt eröffnet. Mitinitiantin war Veronika Kisling, selber Künstlerin und Mutter einer betroffenen Tochter.
2012 zog der kulturpunkt um in den PROGR Bern, in das 2004 ursprünglich als befristete Zwischennutzung geplante Zentrum für Kulturproduktion mitten in der Stadt Bern. «Für unsere Idee erwies sich der PROGR, in dem Kunstschaffende aller Sparten arbeiten, sich begegnen und austauschen, als ideal».
Über 150 Künstlerinnen und Künstler haben den kulturpunkt im PROGR bisher bespielt. Bei vielen ist hier das Selbstverständnis erwacht, überhaupt Künstler:in zu sein.
Der kulturpunkt versteht sich als Sprungbrett und als Botschafter für diese Kunstschaffenden. Er will ihre kulturelle Teilhabe fördern und zu ihrer gesellschaftlichen Integration beitragen. Für diese Pionierarbeit wurde der kulturpunkt 2016 mit dem Label «Kultur inklusiv ausgezeichnet.
Der kulturpunkt ist darüber hinaus Veranstaltungs- und Begegnungsort für Anlässe über alle Kunstsparten hinweg.
Trägerschaft
Am 5. Mai 2012 wurde der gemeinnützige Verein: kulturpunkt im PROGR Bern (kurz: Verein kulturpunkt) gegründet. Er hat die Trägerschaft für den kulturpunkt im PROGR Bern übernommen. Eine kleine Gruppe von Menschen aus den Bereichen Kunst, Geschichte, Kommunikation, Pädagogik, hat sich der Idee des kulturpunkt verschrieben und engagiert sich ehrenamtlich.
>> Vereinsstatuten
Das Matronats-/Patronatskomitee
Seit 2012 steht dem kulturpunkt ein Matronats- / Patronatskomitee zur Seite. Ihm gehören an:
Therese Frösch (Politikerin)
Claude Kuhn (Grafiker)
Joy Matter (ehem. Gemeiderätin der Stadt Bern)
Bernhard Pulver (Präsident des Museums Franz Gertsch)
Flavia Wasserfallen (Städerätin BE)
>> Weitere Informationen finden Sie im Archiv.
Der langjähriger Leiter des kulturpunkt
Treibende Kraft und Mitbegründer des kulturpunkt ist Claude Haltmeyer. Die Faszination für die Kunst begleitet den Historiker, Kommunikationsberater und Eventveranstalter von klein auf. In einer kunstinteressierten Familie wuchs er in der Berner Altstadt auf. «Kunst als Ausdruck von Schönheit und gesellschaftlicher Befindlichkeit war stets Teil meines Denkens und Handelns. Genauso wie die Sensibilität für Schwächere und deren Ungleichbehandlung».
Die «andere Kunst»
So richtig zur «anderen Kunst» gekommen ist Claude Haltmeyer in Basel, durch den Verein «die Anderen». Dieser organisierte 2001 erstmals das mehrtägige «Wildwuchs-Festival». Begabte Kunstschaffende mit Behinderungen aus dem In- und Ausland nahmen daran teil und zeigten hochkarätige Kunst. «Ich war fasziniert von der Kraft, dem Unverstellten und der Ausstrahlung von Wildwuchs».
Im Rahmen der Abstimmungskampagne um die Initiative «Gleiche Rechte für Behinderte» kuratierte Claude Haltmeyer 2003 eine vielbeachtete Ausstellung im Kornhausforum in Bern, mit internationalen Werken, u.a. des in New York lebenden Schweizer Künstlers Hans Witschi. Darauf folgte, im Rahmen des 2. Wildwuchs-Festivals 2004, die Kunstausstellung «Farbe bekennen» im Ausstellungsraum Klingental in Basel. Im Dezember 2004 kam sie auch in die alte Bollwerkpost nach Bern im Rahmen eines ersten, 3-wöchigen Pilotversuch des Projekts kulturpunkt.
Auch nach fast 20 Jahren ist Haltmeyer immer noch fasziniert und berührt von der Kreativität und der Vielfalt der noch nicht gehobenen Schätze dieser Kunstszene. Und er erachtet es nach wie vor als notwendig, sich für deren Anerkennung zu engagieren.
Gemeinsam rücken wir
die Kunst «am Rande»
in die Mitte der Gesellschaft
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