Werkstattausstellung im unternehmen mitte in Basel


KULTURPUNKT IN DER MITTE – eine Werkstattausstellung
31.5.–7.6.2007, täglich 12-19 Uhr
Vernissage 31.5.2007, 17.30–19 Uhr
kuratorium unternehmen mitte, Basel
Apéro und Begrüssung durch Martin Haug,
Beauftragter für Gleichstellung von Menschen mit einer Behinderung BS.




Das Ausstellungsbild von Michel Lagadec mit dem Titel «Seligsprechung» ist 180 x 250 cm gross und mit Öl auf Leinwand gemalen. Michel Lagadec hat über 5 Monate an diesem Werk gearbeitet und auch einen Text dazu verfasst:

«Seit jeher steht der Mensch nackt vor der Macht. Nackt, schutzlos und ausgeliefert. Im Bild stellt Papst Ratzinger diese Macht dar. Dass gerade er ausgewählt wurde, liegt eigentlich nur daran, dass er in der Bild-Entwurfsphase gerade vom Kardinal zum Papst gewählt wurde.
 
Alle Götter und Gott selbst, sind Gedanken, die in uns leben. Wie auch Satan in uns lebt. Gott und Luzifer sind zwei Dualitäten. Das eine stellt das extreme Gute dar, das andere das extreme Böse. Der Mensch ist aber nicht nur von diesen Extremen befallen, sondern lebt vor allem in vielen feinen Nuancen zwischen diesen Extremen.
 
Es hätte auch irgend eine anderen Macht sein können, eine politische, eine industrielle, oder sonst eine Institution. Alle haben eines gemeinsam: nämlich die Eroberung von Menschen, von Ländern, von Ressourcen und natürlich von Geld. Nur wenige können mitprofitieren. Das Volk erhält nur ein Obolus von den Mächtigen, wenn überhaupt.
 
Wie kann Armut und Behinderung bekämpft werden, wenn selbst die Mächtigen seine «Sprösslinge» rügt, die den Armen und Behinderten helfen wollen?
 
Nun, das Bild zeigt Menschen in verschiedenen realen Aspekten ihrer psychischen und körperlichen Beeinträchtigung und in ihrer nackten Ausgeliefertheit vor der Macht.
Die Höhle ist Sinnbild für die Geborgenheit im Mutterleib. Die Höhle könnte aber auch gleichermassen die Hölle sein, wer weiss. Die Macht segnet die Leute vor einem grünen Schädel. Grün ist das Sinnbild des Giftes. Die Hörner, die der männlichen Kraft, ergo des Patriarchats. Solange eine Gesellschaft nur patriarchal (oder auch matriarchal) ist, solange kann die Macht nicht gerecht sein.
 
Die Macht steht vor einen Haufen Behinderten, Werkzeuge seiner Macht. Jedes Mitglied der Gesellschaft ist auf seine Weise behindert. Nur der Junge wehrt sich, wie lange noch, ist ungewiss. Alle werden so lange auf ihn einreden, bis auch er, wie es so schön heisst, «ein­gegliedert» (integriert) wird – was nur ein anderes Wort für Hirnwäsche oder Umpolen ist.»

Gerade anlässlich der bevorstehenden IV-Abstimmung und im Rahmen des Festivals wildwuchs 07 scheint uns das Werk von Michel Lagadec einen interessanten Diskussionsbeitrag zu liefern.


Das Projekt kulturpunkt von culturanova im Walzwerk Münchenstein verlagert während wildwuchs 07 für eine ganze Woche seinen Kunst- und Malatelierbetrieb mitten ins Zentrum von Basel, ins Kuratorium vom Unternehmen Mitte. Die Besucher/innen können hier einen direkten Kontakt zu den anwesenden kulturpunkt-Künstler/innen und ihren Werken aufnehmen.
Ausstellende Künstler/innen: u.a. Stefan Hürzeler, Franziska Kräuchi, Michel Lagadec, Claudia Roth, Matthias Willin, Anina Wüthrich und Theres Zindel.

Donnerstag, 7. Juni 2007, ab 18.00
kuratorium unternehmen mitte, Basel
Surprise in der Mitte: Aktion & Installation
im Rahmen von: KULTURPUNKT IN DER MITTE – eine Werkstattausstellung
mit KünstlerInnen des Ateliers kulturpunkt im Walzwerk Münchenstein



Der öffentliche Veranstaltungsbetrieb vom kulturpunkt begann am 28. Januar 2006 mit der Ausstellung von Felix Brenner und einem grossen Eröffnungsfest. Zu den einzelnen, bereits stattgefundenen Kunstausstellungen:

>> Felix Brenner – Cratives Caos (28.1. bis 19.2.06)
>>
Véronique Bovet – Fesselnde Blicke (17.3. bis 8.4.2006)
>> 25 Jahre Die Regierung – Musik und Bilder (28.4. bis 20.5.2006)
>> Klangtage (20.11. bis 3.12.2006)
>> Endjahresausstellung (8.12.2006 bis 8.1.2007)



info@kulturpunkt.ch


TOP ]  [ HOME ]